
Vitamin D wird zu einem Großteil vom Körper selbst gebildet. Doch braucht er dazu das Sonnenlicht. Nun führt aber nicht nur das Klima in mitteleuropäischen Breiten häufig dazu, dass wir oft wochenlang keinen Sonnenstrahl abbekommen, sondern oft auch die Tatsache, dass viele Menschen tagtäglich ihrer Arbeit in geschlossenen Räumen nachgehen. Vitamin-D-Mangel ist vorprogrammiert. Erfahren Sie jetzt, welche Krankheiten auf einen Vitamin-D-Mangel hindeuten und wie Sie diesen beheben können.
Vitamin D aus der Nahrung genügt nicht
Viele Menschen sind der Meinung, dass allein mit einer gesunden Ernährung ausreichend Vitamin D aufgenommen wird. Das jedoch ist ein Trugschluss. Nur sehr wenige Nahrungsmittel enthalten ausreichende Mengen an Vitamin D. Mit anderen Worten: Man müsste Innereien und fetten Fisch schon sehr lieben, um wenigstens das tägliche Minimum an Vitamin D zu erreichen. Andernfalls ist die Deckung des Vitamin-D-Bedarfs über die Nahrung definitiv NICHT möglich.
Vitamin D - Bedarf höher als angenommen
Leider ist es darüber hinaus noch sehr ungewiss, ob die bislang als "tägliches Minimum" geltende Vitamin-D-Menge auch tatsächlich ausreicht. Sehr viele Wissenschaftler sind nämlich inzwischen der Meinung, dass wir sehr viel mehr Vitamin D benötigen (als beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung angibt) und dass sehr viele der heute geläufigen Krankheiten auf einen unerkannten Vitamin-D-Mangel beruhen bzw. von einem solchen mitbegünstigt werden.
Das tägliche Minimum an Vitamin D wird für einen Erwachsenen seit dem Jahr 2012 offiziell mit 20 Mikrogramm angegeben. In den Jahren davor war man der Meinung, 5 Mikrogramm seien ausreichend, was man inzwischen offenbar als Fehler erkannt hat. Wollte man nun die Menge von 20 Mikrogramm mit der Nahrung decken, dann müsste man täglich etwa 200 Gramm Sardinen, 2 Kilogramm Käse, 700 Gramm Eier oder 500 Gramm Kalbfleisch essen. Das wäre – im Falle der Sardinen oder des Fleisches – gerade noch machbar.
Oben genannte Wissenschaftler empfehlen jedoch – ganz besonders bei einer bestimmten Krankheit - sehr viel höhere tägliche Bedarfsmengen. Bei Multipler Sklerose ist es die neunfache Menge Vitamin D (ca. 180 Mikrogramm) und zur Krebsprophylaxe gar die zwölffache Menge (ca. 240 Mikrogramm).
Wie aber sollte man 180 oder gar 240 Mikrogramm allein mit der Nahrung zu sich nehmen können? 2 Kilogramm Sardinen pro Tag? 16 Kilogramm Käse? 6 Kilogramm Eier? Nahrungsmittel eignen sich also definitiv nicht zur Vitamin-D-Versorgung, ja nicht einmal sonderlich gut zur Ergänzung des Vitamin-D-Bedarfs.
Sonne versorgt mit Vitamin D
Tägliche Aufenthalte unter freiem Himmel sind infolgedessen unerlässlich, um die Eigenproduktion von Vitamin D in der Haut zu ermöglichen. Hier gilt, dass im Sommer bereits 15 bis 120 Minuten genügen (abhängig von der Hautfarbe, dem Breitengrad, der bestrahlten Hautfläche und der Sonnenintensität), damit 500 Mikrogramm und mehr Vitamin D produziert werden können – was die hundertfache Menge des täglich mit einer durchschnittlichen Nahrung zugeführten Vitamin D beträgt und zeigt, wie viel Vitamin D wir in Wirklichkeit brauchen.
Vitamin D - Mangel erhöht Krankheitsrisiko
Vor Jahrzehnten dachten die Mediziner noch, dass Vitamin D nur dafür gut sei, den Zustand der Knochen und der Zähne aufrecht zu erhalten. Heute jedoch ist wissenschaftlich bewiesen, dass das Vitamin äußerst vielfältige Funktionen im menschlichen Körper hat und sein Mangel das Erkrankungsrisiko vieler Leiden deutlich erhöhen kann.
Leider begünstigt ein moderner Lebensstil mit Freizeitbeschäftigungen (Fitness-Studio, Computer, TV etc.) und beruflichen Tätigkeiten, die in geschlossenen Räumen stattfinden, ganz beträchtlich einen Vitamin-D-Mangel – was nur den wenigsten Menschen bewusst ist.
Leiden Sie unter Vitamin D - Mangel?
Der beste Weg, einen möglichen Mangel an Vitamin D nachzuweisen, ist sicherlich ein Bluttest, den Ihr Hausarzt durchführen kann. Dies sollte ganz besonders dann geschehen, wenn Sie unter einer der folgenden Krankheiten leiden oder Sie diese vorbeugen möchten:
Grippale Infekte und Atemwegserkrankungen
In einer Untersuchung, die in den Cambridge Journals veröffentlicht wurde, konnte festgestellt werden, dass ein Mangel an Vitamin D Kinder anfälliger für Atemwegserkrankungen macht. Eine Interventionsstudie zeigte außerdem, dass eine gesunde Vitamin-D-Versorgung die Häufigkeit von Atemwegsinfektionen bei Kindern reduziert.
Muskelschwäche
Laut Michael F. Holick, einem führenden Wissenschaftler in der Vitamin-D-Forschung, wird Muskelschwäche in der Regel durch einen Mangel an Vitamin D ausgelöst, da die optimale Funktion der Muskeln nur gewährleistet ist, wenn zur Stimulierung von deren Vitamin-D-Rezeptoren genügend Vitamin D zur Verfügung steht.
Schuppenflechte
In Studien konnte ferner festgestellt werden, dass Vitamin D in Form einer topischen Therapie nützlich bei der Behandlung von Schuppenflechte sein kann.
Schizophrenie und Depressionen
Schizophrenie und Depressionen wurden ebenfalls mit einem Vitamin-D-Mangel in Zusammenhang gebracht, da sich das Gehirn nur mit ausreichend Vitamin D optimal entwickeln kann. Und so wurde bereits in einer früheren Studie festgestellt, dass eine richtige Vitamin-D-Versorgung während der Schwangerschaft und anschließend während der Kindheit dringend notwendig ist, damit die Vitamin-D-Rezeptoren im Gehirn – die für die gesunde Entwicklung des Gehirns unerlässlich sind – ausreichend stimuliert werden können.
Krebs
Forscher des Georgetown University Medical Center in Washington DC entdeckten einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Aufnahme von Vitamin D und einem niedrigeren Brustkrebsrisiko. Sie fanden heraus, dass höhere Dosierungen des "Sonnenvitamins" bei bereits erkrankten Individuen zu einer um 75 Prozent reduzierten Krebswachstumsrate sowie zu einer um 50 Prozent reduzierten Tumorinzidenz (Anzahl der neu entstandenen Tumore) führten.
Vorbeugung ist besser
Es gibt also sehr gute Gründe, warum Sie auf Ihre persönliche Vitamin-D-Versorgung achten sollten. Kümmern Sie sich um regelmäßige Sonnenbäder. Keine Sorge. Die richtige Vitamin-D-Versorgung setzt nicht voraus, dass Sie stundenlang in die Sonne liegen und damit das Risiko einer Hautkrebserkrankung in Kauf nehmen müssen.
Für die Stimulierung der Vitamin-D-Bildung in der Haut genügen im Sommer bei einer intensiven Sonneneinstrahlung und bei hellhäutigen Menschen bereits wenige Minuten. Ja, es ist sogar so, dass ein sehr viel längeres Sonnenbad die Vitamin-D-Bildung gar nicht mehr erhöhen würde und daher auch nicht sinnvoll wäre, da sich der Organismus automatisch vor einer Vitamin-D-Überdosierung schützt. Bei bedecktem Himmel muss der Aufenthalt im Freien länger sein, doch ist dann auch die erhöhte Hautkrebsgefahr nur gering bzw. gar nicht vorhanden.
Falls regelmäßige Aufenthalte im Freien für Sie nicht möglich sind, sollten Sie unbedingt eine entsprechende Vitamin-D-Supplementierung mit Vitamin-D3-Kapseln ins Auge fassen.
Quelle: Zentrum der Gesundheit